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Georg Rohde wurde bei der letzten Mitgliederversammlung zum Präsidenten des Bundesverband StrategieForum (BSF) gewählt. Das Interview führte Thomas Rupp.
SJ: Herr Rohde, welche Ansätze wollen Sie bei der weiteren Entwicklung des BSF verfolgen?
Rohde: Der Bundesverband StrategieForum wurde - unter dem Namen Leistungsgemeinschaft (EKS) e.V - vor über 40 Jahren gegründet, um seinen Mitgliedern Nutzen zu bieten. Der Ansatz dieser Leistungsgemeinschaft war sehr ergebnisorientiert. In diesem Sinne soll sich der BSF wieder mehr an den ursprünglichen Zielen der Leistungsgemeinschaft orientieren. Die Umsetzung dieser Ziele erfolgt dann allerdings mit heutigen Mitteln und Medien.
Nach wie vor bekennen wir uns zur Engpass-Konzentrierten Verhaltens- und Führungsstrategie nach Prof. h.c. Wolfgang Mewes. Wachstum verstehen wir als materielle und/oder immaterielle Wertschöpfung für eine bessere Lebensqualität. Diese erreicht man nach Mewes am besten durch die laufende Verbesserung des Nutzens für eine klar definierte Zielgruppe, nach dem Motto: „Wer den Nutzen anderer mehr, profitiert selbst am meisten!“
Strategie ist kein Selbstzweck. Vielmehr geht es darum,
konkrete Ergebnisse zu erzielen.
Durch die Nutzenorientierung zum Vorteil aller Beteiligten verändern sich die Machtverhältnisse. Der nachhaltiger Aufbau von immateriellen Vermögenswerten - also Lizenzen, Zielgruppenbesitz, Know-how, Vernetzung etc. - sichert dauerhaften materiellen Vermögenszuwachs und erhöht damit die Zukunftsfähigkeit.
SJ: Also wird das Thema Strategie nach wie vor im Mittelpunkt stehen?!
Rohde: Das Thema Strategie stand und steht bei unseren Aktivitäten immer im Vordergrund. In den letzten 15 Jahren haben wir uns aber überwiegend mit Strategie beschäftigt und weniger mit den Ergebnissen, die mit Strategie zu erreichen sind. Dabei ist Strategie kein Selbstzweck. Vielmehr will sie konkrete Ergebnisse erzielen.
Vor diesem Hintergrund geht es mir darum, dass Mitglieder durch die Arbeit des BSF dahingehend gefördert werden, dass sie die angestrebten Ergebnisse auch tatsächlich erreichen. Dies schafft Zukunftsfähigkeit. Und um diese sicher-zustellen, müssen die Ergebnisse von morgen schon heute durch entsprechende strategische Weichenstellungen vorbereitet werden.
Der BSF ist in regionale Strategie-Foren aufgeteilt. Diese werden von Regionalleitern und Regionalleiterinnen geführt. Die Aufgabe der Regionalleiter sehe ich darin, dass sie die Mitglieder aktiv darin unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Dazu müssen die Ziele, die ein Mitglied erreichen will, natürlich erst einmal definiert werden. Nur wenn man mit einer klaren Zielsetzung in das Strategie-Forum kommt, kann man den Wert einer Mitgliedschaft beurteilen. Und zwar durch die Ergebniskontrolle.
SJ: Wie soll sich den zukünftig der Nutzen einer Mitgliedschaft im BSF bemessen?
Rohde: Erfolg kann als Grad der Zielerreichung definiert werden und beinhaltet somit auch eine zielgerichtete berufliche und/oder persönliche Entwicklung. Unsere Gemeinschaft bietet ein Umfeld, um persönliche Ziele zu erreichen und eigene brennendste Probleme zu lösen. Miteinander erreichen wir Ergebnisse, die der Einzelne nie erreichen kann. Kooperation ist gesünder als Wettbewerb.
Der Wert einer Mitgliedschaft besteht sicherlich nicht darin, dass man durch Bezahlen des Mitgliedsbeitrags vier mal im Jahr eine Zeitschrift bekommt. Der Wert besteht darin, dass ein persönlicher Nutzen entsteht und zwar einmal durch Lern- gewinne in der Strategiearbeit und zum anderen durch die entstehenden Beziehungen und Feedback-Möglichkeiten innerhalb des Netzwerks. Nutzen entsteht dadurch, dass die Grundlagen für die erwünschten Ergebnisse und Ziele gelegt und Fortschritt überprüft werden können. Und nicht zuletzt entsteht Nutzen durch die Möglichkeit, Dienstleistungen innerhalb des Netzwerks auszutauschen und verlässliche Partner zu finden.
Miteinander erreichen wir Ergebnisse,
die der Einzelne nie erreichen kann.
Der BSF kann in diesem Sinne eine Basisleistung erbringen, die durch den Mitgliedsbeitrag abgedeckt ist. Diese Leistung wird in Zukunft durch das „Erfolgsleitsystem“ (s. Beitrag S. 10) sehr viel systematischer und ergebnisorientierter den Grundstein für die Nutzung des Netzwerks und die strategische Arbeit legen. Diese Basisleistung wird aber oftmals nicht ausreichen und muss durch weitere professionelle Leistungen und Angebote ergänzt werden.
SJ: Welche Rolle sollen dabei die Regionalleiter spielen?
Rohde: Die Aufgabe des BSF ist es, die benötigten Leistungen so zu organisieren, dass Leistung und Gegenleistung in einem angemessenen und günstigen Verhältnis angeboten und verfügbar sind. In diesem Sinne kommt dem Regionalleiter eine wichtige Rolle zu. Dieser kann als Dienstleister entsprechende Leistungen wie z.B. individuelles Coaching anbieten, die über die Basisleistung des Bundesverbands hinausgehen und bei Inanspruchnahme natürlich auch entsprechend honoriert werden müssen. Die regionalen StrategieForen könnten quasi als Schule und Werkstatt fungieren. Damit erfüllen sie die Aufgabe der Wissensvermittlung und der Anwendung. Theorie und Praxis müssen dabei aber immer am Erreichen der Ziele der Mitglieder orientiert sein.
Besonders zu beachten ist dabei die Qualifikation der Regionalleiter, die einem klar definierten Standard entsprechen muss. Sie brauchen fachliche und soziale Führungskompetenz. Schon heute ist der Nachweis einer abgeschlossen EKS-Ausbildung zu erbringen. Auch die reguläre Arbeit in den regionalen StrategieForen sollte einheitlichen Abläufen und Standards entsprechen. Daran werden wir verstärkt arbeiten. Durch diese Überlegungen wird deutlich, wie wichtig der Regionalleiter für den Bundesverband StrategieForum ist.
Ich würde sogar sagen: Die Weiterentwicklung des BSF steht und fällt mit den Fähigkeiten und Kompetenzen unserer Regionalleiterinnen und Regionalleiter. Deren Engagement muss sich aber auch lohnen dürfen. Eine zielgerichtete, professionalisierte Leistung mit einem hohen Nutzen hat einen angemessenen Preis. In diesem Sinne übernimmt der Regionalleiter die Zuständigkeit für ein Regionalgebiet, führt Interessenten und Mitglieder in Gruppen zusammen und ist als Organisator, Moderator und Berater für diese Gruppe tätig.
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