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Von der technischen zur strategischen Lösung

Fruchtbarer, lösungsorientierter online Austausch am konkreten Fallbeispiel

Ein Beispiel für den Nutzen der Regionalarbeit (nicht nur) für Unternehmer wurde beim Regionalabend des StrategieCentrum Oberrhein sichtbar. Im Rahmen einer Zoom-Konferenz beteiligten sich 20 Besucher daran, eine Lösung für das spezifische Problem eines Fallgebers zu finden. Aus der rein technischen Fragestellung entwickelte sich im Laufe des Abends eine grundlegende strategische Fragestellung, die das Unternehmen zu einem neuen Geschäftsmodell führen könnte.

Regionalgruppe:
Als Regionalgruppe bietet das StrategieCentrum Oberrhein einen erprobten Strategie-Werkzeugkoffer sowie den geschützten Raum für intensive Gespräche. Als Zielgruppe definiert Regionalleiter Peter Käpernick KMU samt Inhaber, die offen für neue Ideen sind. Ihnen möchten er und seine Mitstreiter dabei helfen, ein zeitgemäßes Geschäftsmodell und die richtige Strategie zu entwickeln und umzusetzen. Im Rahmen dieser Arbeit betreut er die Firma Whailex aus Ehrenkirchen. Bereits im Vorfeld der Zoom-Konferenz wurde die Aufgabenstellung bearbeitet.

Fallgeber:
Das Unternehmen Whailex hat sich darauf spezialisiert, Schutznetzsysteme für den Schutz von Weinbergen, sowie Apfel- und Beeren-Plantagen zu entwickeln. Insbesondere geht es dabei um den Schutz vor Wettereinflüssen, z.B. vor Hagelschlag, Starkregen aber auch starker Sonneneinstrahlung. Die Schutznetze bleiben dauerhaft installiert und können im Bedarfsfall schnell aktiviert werden: Eine Einzelperson ist in der Lage, ein bis zu 100 Meter langes Schutznetz durch einfache Kurbelbewegung in Sekunden in Stellung zu bringen (s. Foto). Von diesem System wurden bereits drei Millionen Laufmeter aufgebaut.

Aufgabenstellung:
Einige Jahre nach Auslieferung der ersten Schutznetzsysteme denkt Whailex-Chef Kurt Wagner bereits jetzt darüber nach, wie diese nach rund 15- bis 20-jähriger Nutzungszeit entsorgt und recycelt werden können. Es ist ihm sehr daran gelegen, dass die Netze und Systemteile am Ende nicht einfach am Feldrand gelagert werden. Daher möchte er sicherstellen, dass die über die Jahre gelieferten Hagelschutzsysteme für die Weinberge in irgendeiner Form kontrolliert zurück gebaut werden.

Bei der Zoom-Konferenz ging es also um das Thema „Kreislaufwirtschaft“ im weiteren Sinne aber am praktischen Beispiel. Die Fragestellung lautete ganz konkret: „Was braucht es, damit Whailex aus einem linearen Systemangebot ein Kreislaufmodell formen kann“. Und in der Praxis: „Wie bekommen wir die Netze aus dem Weinberg?“


Es ging um das Thema „Kreislaufwirtschaft“
am praktischen Beispiel.

Vorgehensweise:
Bereits im Vorfeld des Meetings wurden in kleinem Team erste Optionen erarbeitet. Dazu kam der Business-Constructor von Peter Michael Kurz zum Einsatz. Zur Vorbereitung der eigentlichen, abendlichen Diskussion wurde die SOLL-Situation grafisch aufbereitet.

Diese wurde dann in der Zoom-Konferenz präsentiert. Verständnisfragen wurden gestellt, erste Ansätze diskutiert. Dann verteilten sich die Teilnehmer in zwei „Break-out“-Räume. Gruppe 1 diskutierte die Option: Netz ist zum Rückbau oben zusammengerollt. Gruppe 2 beschäftigte sich mit der Option: das Netz im abgerollten Zustand. Die dazugehörende Frage: Alles – Netz, Rohre, Verbinderstücke, Edelstahlklammern – muss raus aus dem Weinberg. Aber wie?

Nach 30 Minuten traf man sich wieder im Zoom-Plenum. Jede Gruppe präsentierte ihre Ergebnisse. Dabei kamen einige interessante Ansätze auf den Bildschirm: Die „hydraulische Schere“ zur Trennung erfinden oder mit Drohnen arbeiten. Greifarme, Trenngeräte und Transportkisten auf die „Erntemaschine“ montieren und alles automatisch einsammeln. Diese und jede Menge weiterer Einzelideen zum Thema Rückbau wurden entwickelt.

In der anschließenden Diskussion kamen jetzt immer deutlicher strategische Fragen zum Vorschein, die weit über die rein technischen Fragen des Rückbaus und Recyclings der Materialien hinaus gingen. In diesem Sinne könnte das Whailex Team ein zukünftiges Geschäftsmodell diskutieren und zwar unter dem Aspekt, „das Heft nicht aus der Hand zu geben“ bzw. aus dem angedachten Kreislaufmodell eine gewinnbringende Geschäftseinheit zu machen.

Es kamen strategische Fragen zum Vorschein,
die weit über die rein technischen Fragen hinausgingen.

Der Hintergrund: Wer zunächst die Frage nach dem Geschäftsmodell klärt, hat eine ganz andere Sicht auf die Dinge. Insbesondere können sich dadurch die Haltung, Herangehensweise und damit auch die Zielsetzung ändern.

Hier schließt sich der Kreis mit der Erkenntnis, dass ein „Kreislauf“ immer als Prozess verstanden werden muss. Das sollte bedeuten, dass die Idee, lediglich ein Produkt zu liefern, völlig neu gedacht werden muss. Wer als Systemlieferant am Markt agiert, kann eher „Chef im Markt“ bleiben als solche Lieferanten, die lediglich Produkte anbieten.

Feedback:
Der Unternehmer Kurt Wagner nahm an diesem Abend wertvolle Impulse mit. Insbesondere der Input von Menschen, die „nicht direkt mit der Materie verbunden“ sind, war für ihn eine echte Bereicherung. Die Teilnehmer an der Zoom-Konferenz konnten interessante Einblicke in eine spannende Materie und sicherlich die eine oder andere Anregung für die eigene Arbeit gewinnen. Die erarbeiteten Ergebnisse werden jetzt wieder an die kleine Gruppe übertragen, strukturiert und weiter verfolgt.

Simples Fazit: Nutzt die Regionalgruppen und arbeitet mehr zusammen!

 

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