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Der Bundesverband StrategieForum hat den Strategiepreis 2013 für die beste Innovation an Eckart Klobe von Eckart Klobe Medizintechnik aus Mannheim verliehen.
Wäre dieser Preisträger schlauer gewesen, dann hätte er seine Innovation nicht entwickelt. Das ist jetzt definitiv nicht despektierlich gemeint, denn z.B. auch die Hummel ist nicht klug genug, um zu wissen, dass sie eigentlich – aufgrund der physikalischen Gegebenheiten – gar nicht fliegen kann aber sie tut es trotzdem.
Ähnliches gilt für den diesjährigen Preisträger, der nicht wusste, dass eine Fehlentwicklung des Brustkorbs – Trichterbrust genannt – laut medizinischer Lehrmeinung nur durch eine aufwändige Operation beseitigt werden kann. Dazu wird eine gebogene Stange zur Korrektur quer durch den Brustkorb geführt, die zur Anhebung des Trichters nach oben gekurbelt wird. Sie verbleibt dann rund 5 Jahre im Brustkorb bis sie wieder entfernt werden muss. Eine belastende Prozedur. Man muss nicht weiter erläutern, warum eine andere Lösung des Problems einen zwingenden Nutzen für die Leidtragenden bedeuten würde.
Es einfach auf sich beruhen zu lassen ist auch keine Lösung, denn es gibt starke gesundheitliche Beeinträchtigungen. Engegefühl im Brustkorb, Kurzatmigkeit, Herzrasen bis hin zur verringerten körperlichen Belastbarkeit. Als Folge einer veränderten Körperhaltung kommt es vielfach zu Rückenproblemen, hinzu kommen psychische Probleme aufgrund der Optik.
Eckart Klobe litt selbst an einer Trichterbrust und machte sich ein Prinzip zunutze, das man aus der Kiefer-Orthopädie kennt. Durch eine regelmäßig getragene Zahn-Spange können hier Fehlstellungen der Zähne sukzessive behoben werden.
Als Analogie zu diesem Prinzip entwickelte er eine einfache mechanische Saugglocke, die am Brustkorb angesetzt, einen Unterdruck erzeugt und, mehrere Stunden täglich getragen, zu einer Korrektur der Trichterbrust führt.
Herr Klobe stellte seine Erkenntnisse auf eine Website, um Ärzte auf seine Lösung aufmerksam zu machen. Seine Webseite Trichterbrust.de zog hunderte Betroffenen an, die ihn mit Anfragen bombardierten.
Eckart Klobe verkauft sein Produkt weltweit. Denn das Problem gibt es nicht nur in Deutschland und seine Lösung ist einmalig.
Er brauchte recht lange bis er erkannte, dass er aus der Nummer nicht mehr herauskommt, und sich voll und ganz auf die Weiterentwicklung und Vermarktung dieser Innovation konzentrieren musste. In seiner Bewerbung schreibt er: „Die Konzentration meiner Kräfte erfolgte notgedrungen. Denn die zunehmend über meine Web-Site auf mich herein drängende Nachfrage ließ mir immer weniger Zeit, meine ursprünglich ganz andersartigen Berufsperspektiven in irgend einer Form noch weiterhin zu verfolgen.“
Der Preisträger meldete die Saugglocke zum Patent an, sorgte für die CE-Zertifizierung und meldete es ordnungsgemäß als Medizinprodukt an.
Diese gesamte Entwicklung geschah mehr oder weniger aus der Arbeitslosigkeit heraus. Durch die Besuche der Regionalgruppe Mannheim begann er damit strukturierter nach EKS vorzugehen.
Zunächst gelang es ihm, zwei Ärzte – in Jena und Apolda - dazu zu bewegen, seine Saugglocke ernsthaft zu prüfen. Denn es war für ihn von Anfang an klar, dass er sein Produkt immer nur auf Rezept eines Arztes verkaufen wird. Auf der anderen Seite nahm der Druck der Anfragen zu. Die ersten Produkte wurden in Jena verschrieben. Die Entwicklung nahm ihren Lauf bis ein renommierter Arzt weltweit Vorträge zum Thema Saugglocke und Trichterbrust hielt.
Heute ist Eckart Klobe voll ausgelastet, um der Nachfrage Herr zu werden. Er schreibt: In den letzten 10 Jahren hatte ich mehr als eine Verzehnfachung an Umsatz und Gewinn. Ehemals selber arbeitslos, habe ich mittlerweile drei prima eingearbeitete, begeisterte und gut mitdenkende versicherungspflichtige Mitarbeiter.“
Und er verkauft seine Sauglocke in die ganze Welt. Denn dieses Problem gibt es nicht nur in Deutschland.
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